Flüssigdünger ermöglicht eine präzise Nährstoffversorgung, lässt sich einfach ausbringen und steigert die Effizienz im Pflanzenbau. Damit er seine Qualität behält und sicher eingesetzt werden kann, kommt es jedoch auf die richtige Lagerung an. Fehler führen schnell zu Verlusten, Umweltrisiken oder sogar rechtlichen Problemen.
Für Landwirte und Agrarbetriebe bedeutet das: Nur mit geeigneten Lagertanks, abgestimmter Technik und der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben lässt sich Flüssigdünger dauerhaft effizient nutzen. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Anforderungen an Lagerung und Anwendung gestellt werden und welche Vorschriften zu beachten sind.
Das Wichtigste im Überblick -Flüssigdünger bietet präzise Nährstoffversorgung und effiziente Ausbringung. -Nur bei richtiger Lagerung bleibt die Qualität stabil und Verluste werden vermieden. -Geeignete Lagertanks müssen chemikalien- und UV-beständig sein und die Vorgaben von WHG, AwSV und Düngeverordnung erfüllen. -Die Kunststoffverarbeitung Reich GmbH liefert robuste, maßgeschneiderte GFK-Tanks und Zubehör für eine sichere und effiziente Lagerung. |
Was ist Flüssigdünger?
Flüssigdünger ist ein wasserlösliches Gemisch aus Nährstoffen, das direkt über den Boden oder die Pflanzen aufgenommen werden kann. Im Gegensatz zu festem Dünger entfällt das Auflösen im Boden. Die Pflanzen profitieren sofort von den verfügbaren Nährstoffen.
Vorteile gegenüber Festdünger
- Schnelle Verfügbarkeit: Die Nährstoffe stehen den Pflanzen unmittelbar zur Verfügung.
- Exakte Dosierung: Flüssigdünger lässt sich präzise dosieren und bedarfsgerecht ausbringen.
- Einfache Anwendung: Durch moderne Ausbringtechnik wie Düsen oder Injektoren können Arbeitsgänge effizient gestaltet werden.
- Hohe Flexibilität: Mischungen lassen sich an den Nährstoffbedarf verschiedener Kulturen anpassen.
Besonders weitverbreitet ist AHL (Ammonium-Nitrat-Harnstoff-Lösung), ein stickstoffhaltiger Flüssigdünger. Daneben gibt es NPK-Flüssigdünger oder spezielle Ergänzungsdünger, die je nach Kultur und Standortbedingungen eingesetzt werden.
Flüssigdünger – nur richtig gelagert bleibt die Qualität gleich
Flüssigdünger ist empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen. Schon kleine Fehler bei der Lagerung können die Qualität mindern oder die Wirkung verändern. Für Landwirte bedeutet das: Nur wer auf die richtige Lagertechnik setzt, kann den Dünger langfristig wirksam einsetzen.
Risiken unsachgemäßer Lagerung
- Korrosion: Viele Flüssigdünger wirken aggressiv auf Metalle und können ungeeignete Behälter beschädigen.
- Ausgasung und Verdunstung: Bei unzureichender Abdichtung oder falscher Temperaturführung können Inhaltsstoffe verloren gehen.
- Verunreinigungen: Offene oder schlecht geschützte Tanks begünstigen Schmutzeintrag und mindern die Qualität.
- Umweltrisiken: Austretender Dünger gefährdet Boden und Grundwasser und kann zu hohen Bußgeldern führen.
Daher ist es ganz besonders wichtig, auf speziell für Flüssigdünger entwickelte Tanks und Zubehör zurückzugreifen. Diese sind chemikalienbeständig, dicht und auf lange Haltbarkeit ausgelegt.
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So wird Flüssigdünger richtig gelagert
Die richtige Lagerung von Flüssigdünger erfordert nicht nur geeignete Behälter, sondern auch ein durchdachtes Konzept für Befüllung, Entnahme und Kontrolle. Moderne Lösungen wie GFK-Tanks, also Tanks aus glasfaserverstärkten Kunststoffen, bieten hier maximale Sicherheit und Effizienz.
Chemikalienbeständige Tanks einsetzen
Lagertanks müssen beständig gegenüber aggressiven Stoffen wie AHL oder NPK-Lösungen sein. GFK-Tanks sind korrosionsfrei und halten Flüssigdünger über viele Jahre sicher zurück. Dies steht ganz im Gegensatz zu Metalltanks, die anfällig für Rost sind.
Doppelwandige Ausführung und Auffangsysteme
Umweltauflagen verlangen, dass Flüssigdünger nicht unkontrolliert austreten darf. Doppelwandige Tanks oder zusätzliche Auffangwannen sichern das Lager gegen Leckagen ab und reduzieren Haftungsrisiken für den Betreiber.
UV-Schutz und Temperaturbeständigkeit
Direkte Sonneneinstrahlung kann Flüssigdünger verändern. Tanks mit UV-Schutz und geeigneter Isolierung sorgen auch bei starken Temperaturschwankungen für eine konstante Lagerqualität.
Rührwerke und Entleerungssysteme
Einbauzubehör wie Rührwerke verhindert die Entmischung der Nährstoffe. Passende Abfüll- und Entleerungssysteme sorgen für eine saubere, schnelle und sichere Anwendung im Feld.
Welche Vorschriften müssen eingehalten werden?
Die sorgfältige Lagerung von Flüssigdünger unterliegt einem komplexen rechtlichen Rahmen. Die wichtigsten Vorschriften im Überblick:
1. Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV)
Die AwSV gilt bundesweit seit August 2017 und regelt technische Anforderungen an Lagertanks für wassergefährdende Stoffe – wozu Flüssigdünger zählt.
Vorgaben umfassen: dicht, standsicher und widerstandsfähig gegen mechanische, thermische und chemische Einflüsse. Einwandige unterirdische Tankanlagen sind nicht zulässig.
Bei einwandigen Tanks ist zwingend ein Leckanzeigegerät nötig; alternativ müssen Auffangräume vorhanden sein, die das gesamte Tankvolumen aufnehmen können.
2. Wasserhaushaltsgesetz (WHG)
Die AwSV setzt auf Basis des WHG den Schutz von Gewässern durch verbindliche Anforderungen um. Betreiber müssen sicherstellen, dass Flüssigdünger nicht in Boden oder Grundwasser gelangen.
3. Düngemittelrecht – DüMV & DüV
Die Düngemittelverordnung (DüMV) regelt Inverkehrbringen, Typisierung und Kennzeichnung von Düngemitteln.
Die Düngeverordnung (DüV) legt Grundsätze guter fachlicher Praxis fest – etwa Sperrfristen, Abstände zu Gewässern und Nährstoffmengen.
4. Technische Regeln & Löschwasserrückhaltung
Für ammoniumnitrathaltigen Dünger gelten spezielle Vorgaben (z. B. TRGS 511/510). Bei Lagerung größerer Mengen muss das Lager über eine Löschwasserrückhaltung verfügen, um kontaminiertes Löschwasser zu sichern.
5. Abstände zu Gewässern und Bauvorschriften
Empfohlen: mindestens 10 m Abstand zu Wasserläufen und sensiblen Bereichen wie Brunnen.
Lagerstätten müssen zudem bau-rechtlich genehmigt sein, insbesondere für größere Flüssigdüngermengen, und an die Gefährdungsstufe angepasst werden.
Mögliche Sanktionen bei Verstößen gegen Lagerungsvorschriften
1. AwSV & WHG – erhebliches Bußgeld- und Strafrisiko
Verstöße gegen die AwSV, die auf Basis des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) wassergefährdende Stoffe reguliert, können als Ordnungswidrigkeiten mit hohen Bußgeldern geahndet werden. Bei Gefährdung von Gewässern oder Grundwasser können auch Straftatbestände greifen.
Schwerwiegendere Verstöße gelten als Umweltstraftaten und können mit Geld- oder Freiheitsstrafe geahndet werden.
2. Umweltschutzbußgelder – individuell je nach Bundesland
In den landesspezifischen Umwelt-Bußgeldkatalogen werden Verstöße gegen Schutz- und Lagerauflagen (z. B. Lagerung gefährlicher Flüssigkeiten in Schutzgebieten) strikt sanktioniert – mit Bußgeldern im fünf- bis fünfstelligen Bereich.
3. Umweltkriminalität – hohe Strafandrohungen bei Fahrlässigkeit
Beim Verschmutzen von Gewässern oder Boden durch unsachgemäße Flüssigdüngerlagerung drohen Strafen nach dem Strafgesetzbuch (StGB § 329 ff.): Fahrlässige Umweltgefährdung: bis zu 3 Jahre Freiheitsstrafe oder Geldstrafe.
Flüssigdünger sicher lagern und korrekt nutzen
Flüssigdünger bietet Landwirten zahlreiche Vorteile: präzise Dosierung, hohe Effizienz und direkte Nährstoffverfügbarkeit. Damit diese Vorteile voll zur Geltung kommen, ist eine fachgerechte Lagerung unverzichtbar. Moderne GFK-Tanks bieten Korrosionsschutz, UV-Beständigkeit und maximale Sicherheit – ergänzt durch Auffangsysteme, Rührwerke und passende Entleerungstechnik.
Mit der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben aus WHG, AwSV und Düngeverordnung schaffen Sie zum einen Rechtssicherheit und ebenso eine nachhaltige Grundlage für den besten Pflanzenertrag. Die Kunststoffverarbeitung Reich GmbH unterstützt Sie dabei mit maßgeschneiderten Tanklösungen und praxisgerechter Beratung.
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FAQs
Wie lange ist Flüssigdünger haltbar?
Bei sachgerechter Lagerung in geeigneten Tanks bleibt Flüssigdünger über mehrere Jahre stabil. Wichtig sind UV-Schutz, konstante Temperaturen und regelmäßiges Rühren.
Welche Tanks eignen sich am besten?
Empfohlen sind doppelwandige GFK-Tanks oder Tanks mit Auffangwannen. Sie sind korrosionsbeständig, langlebig und erfüllen die Anforderungen aus AwSV und WHG.
Muss Flüssigdünger besonders gekennzeichnet werden?
Ja, nach der Düngemittelverordnung (DüMV) ist eine eindeutige Kennzeichnung Pflicht – etwa Angaben zu Typ, Inhaltsstoffen und Nährstoffgehalt.
Welche Risiken entstehen bei falscher Lagerung?
Mögliche Folgen sind Qualitätsverluste durch Ausgasung, Umweltschäden durch Leckagen und hohe Bußgelder bei Verstößen gegen WHG oder AwSV.
Quellen
- https://www.yara.de/pflanzenernaehrung/duengeranwendung/lagerung-von-duengemitteln/
- https://flexsoltank.com/de/bloggen/welche-behaelter-eignen-sich-am-besten-zur-lagerung-von-fluessigem-duenger
- https://www.skwp.de/fileadmin/content/05_mediacenter/broschueren/lagerung-und-umschlag/13-Lagerung-fluessigeDuengemittel-web_alt.pdf
- https://www.duengerfuchs.de/fachberatung/duengerqualitaet/transport-und-lagerung-von-festen-duengemitteln/
- https://blog.duraplas.net/de/blog/fl%C3%BCssigd%C3%BCnger-in-ibc-containern-lagern-so-gehts-besser
- https://www.duengerfuchs.de/fachberatung/duengerqualitaet/lagerung-von-fluessigen-duengemitteln/
- https://www.mr-shop.de/lagertanks/fluessigduengertanks/
- https://flexsoltank.com/de/bloggen/lagerung-von-fluessigduengern-im-winter
- https://bauernzeitung.at/tipps-fuer-die-richtige-lagerung-von-duenger/
- https://www.gesetze-im-internet.de/awsv/
- https://www.gesetze-im-internet.de/whg_2009/
- https://www.gesetze-im-internet.de/d_mv_2012/
- https://www.gesetze-im-internet.de/d_v_2017/
- https://www.umweltbundesamt.de/themen/nachhaltigkeit-strategien-internationales/umweltrecht/umweltordnungswidrigkeiten-umweltstraftaten
- https://www.umwelt-online.de/regelwerk/cgi-bin/suchausgabe.cgi?pfad=%2Fallgemei%2Flaender%2Fsa%2Fowig_um17_an3.htm&such=Halten
- https://llh.hessen.de/wp-content/uploads/2025/07/230323_Lagerung_Wirtschaftsgueter_bf.pdf